Besonders stolz ist Astrid darauf, dass sie trotz ihrer anfänglichen Bedenken diese Führungsverantwortung übernommen hat. „Ich habe fünf Jahre nicht nur überstanden, sondern bin daran auch persönlich sehr gewachsen.“ Inzwischen sagt sie voller Überzeugung: „Mein Job erfüllt mich und mein Team ist alles für mich. Es gibt mir Kraft, wenn alle an einem Strang ziehen.“ Aber das ist kein Selbstläufer, dazu gehören für Astrid Selbstreflexion und Selbstmanagement. „Nur wenn ich meine Fähigkeiten, meine Wirkung und meine Grenzen kenne, kann ich authentisch und ein Vorbild sein. Ich kann von anderen nicht verlangen, was ich selbst nicht zu geben bereit bin. Führung ist keine Belohnung, sondern eine Aufgabe.“
Wer ist Astrids eigenes Vorbild, wenn es um Führung geht? „Ich habe den Rat bekommen, mir meine optimale Führungskraft aus den besten Eigenschaften mir bekannter Personen zusammen zu bauen, also ein ‚FrankensteinModell‘. Ich frage mich bei Bedarf, wie bestimmte Personen in dieser Situation vorgehen würden.“ Sich selbst beschreibt sie als zielstrebig, selbstkritisch und rational denkend. Und kommunikativ, manchmal zu kommunikativ. „Auf mich passt das Sprichwort ‚Ich wusste, dass ich nichts sagen sollte, und hörte mich dennoch sprechen.‘“ Die Situation sofort zu klären, wenn sie übers Ziel hinausgeschossen ist, ist eine ihrer Stärken. Sich zu überlegen, was für ihre Gegenüber drin ist, wenn man sie für bestimmte Sachen gewinnen will, ebenfalls. „Auch wenn es keinen Vorteil für die andere Seite gibt, gewinne ich zumindest Vertrauen, wenn ich das offen anspreche.“
Mit intensiven Gesprächen mit Freunden und Familie und als ehrenamtliche Segellehrerin für Kinder hat Astrid Simmlinger ihren perfekten Ausgleich zum Beruf gefunden. Ihr Wunsch für die Zukunft – vor allem für nachfolgende Generationen - wäre: Dass das Thema Führung als Frau so selbstverständlich wird, dass es keiner eigenen Initiativen mehr bedarf. Weil Männer wie Frauen im Beruf und Privatleben in allen Lebensphasen gleichberechtigt mit anpacken dürfen und dafür eine optimale Infrastruktur zur Verfügung haben.
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