Nachhaltigkeit & Engagement, 8. Juli 2025

Friends-for-Hope: „Bildung ist Leben“

Der Verein „ergo: wir helfen e.V.“ unterstützt die Arbeit der Organisation

Friends-for-Hope: „Bildung ist Leben“

Not kennt keine Grenzen. Gut, dass auch die Hilfsbereitschaft grenzenlos ist – wie Friends-for-Hope e.V. beweist, eine Organisation, die von dem gemeinnützigen Verein der ERGO Belegschaft „ergo: wir helfen e.V.“ unterstützt wird. Ihr Einsatzort ist das westliche Rajasthan in Indien. 

Dort hat sich Friends-for-Hope zur Aufgabe gemacht, bedürftigen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bildung und Ausbildung zu ermöglichen. Ziel ist eine selbstbestimmte Zukunft. Thomas Thirolf, Mitbegründer und ehrenamtlicher Vorstand von Friends-for-Hope sowie ehemaliger Controlling-Chef der Munich Re, umreißt die Motivation, die zur Gründung des Vereins führte, so: „Von Anfang an stand für uns fest, dass wir uns auf die Ärmsten der Armen konzentrieren wollen, unabhängig von Geschlecht, Ethnie oder Religion.“

Hilfe zur Selbsthilfe

Heute, gut zehn Jahre nach der Gründung des Vereins im Jahr 2014, kann Friends-for-Hope auf eindrucksvolle Ergebnisse zurückblicken: In den bislang umgesetzten Bildungs- und Ausbildungsprojekten konnten mehr als 1.000 Kinder und Jugendliche sowie deren Familien, Freunde, Dorfgemeinschaften und viele weitere Menschen direkt gefördert werden. Gemeinsam mit dem Barefoot College, das vor Ort in Indien als starker Partner von Friends-for Hope tätig ist, entwickelt und realisiert der Verein nachhaltige Projekte, die auf beständige und langfristige Lösungen zielen. Davon profitiert die gesamte Region. Denn die Dorfgemeinschaften werden grundsätzlich einbezogen, und die Eigeninitiative wird gefördert. Friends-for-Hope folgt damit konsequent dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe.

„Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen, ist für viele der Schulkinder gänzlich neu“, beschreibt Thomas Thirolf die Situation vor Ort: „Oft sind sie die erste Generation ihrer Familien, die eine Ausbildung erhalten. Aber um wirklich etwas nachhaltig zu verändern, dürfen wir andere Aspekte ebenso wenig aus dem Blick verlieren.“ Unterernährung ist in Indien allgegenwärtig. Außerdem leisten Hygiene-Workshops dringend notwendige Aufklärungsarbeit.

Vorbilder für nachfolgende Generationen

In der Schule erlernen die Kinder vieles, was ihnen im Alltag hilft, erleben in einem Kinderparlament Teilhabe und Mitbestimmung. Sie erhalten schulbegleitend Nähkurse oder eine Ausbildung zum Beruf des Schreiners oder Elektrikers. Diese Ausbildung sichert ihnen später Arbeit in ihren Dörfern. Thomas Thirolf: „Das ist ein immens wichtiger Schritt, um die bestehende Landflucht in die Großstädte zu verhindern.“ Sie entwickeln sich zu selbstbewussten Menschen, die ihre Überzeugungen in die Gemeinschaften hineintragen, übernehmen Vorbildfunktionen für nachfolgende Generationen und gewinnen Perspektiven auf ein Leben jenseits von Armut, Fremdbestimmung und Diskriminierung.

Thomas Thirolf konstatiert: „Ein Jahr bedeutet dort, wo wir uns engagieren, ein neues Leben. Etwa 90 Prozent der Schüler und Schülerinnen unserer Brückenschul-Projekte schaffen nach nur einem Jahr den Übertritt auf eine weiterführende Schule. Dieser Weg wäre ihnen ohne unsere Arbeit verwehrt geblieben. Dass bisher mehr als 450 Schülerinnen und Schüler durch unseren Verein Zugang zu Bildung erhalten haben, macht uns stolz. Um es auf den Punkt zu bringen: Bildung ist Leben.“ Mädchen und junge Frauen sind in dem Zusammenhang ein entscheidender Schlüssel zu Veränderungen. Wenn sie den Wert von Bildung erkennen, werden sie ihre eigenen Kinder ebenfalls in die Schulen schicken. Deshalb werden sie von Friends-for-Hope besonders gefördert.

Enge Begleitung aller Projekte

Friends-for-Hope begleitet sämtliche Projekte persönlich und besucht regelmäßig Rajasthan, um direkt vor Ort und in enger Absprache mit den Dorfgemeinschaften, Koordinatoren, Lehrern, Eltern und Kindern deren Bedürfnisse herauszufinden, Förderbedarfe zu erkennen und langfristig wirksame Lösungen zu entwickeln. Gerade Im März kam Dagmar von Tschurtschenthaler, Vorstandskollegin von Thomas Thirolf, von einer rund dreiwöchigen Reise aus Rajasthan zurück, bei der die Förderung der heranwachsenden Mädchen aus den umliegenden Dörfern erneut eines der Fokusthemen war. Dass sie seit Ende letzten Jahres einen IT-Raum nutzen können, um sich auf ihr Examen vorzubereiten oder Lernstoff nachzuholen, ist ein wichtiger neuer Schritt. Dagmar von Tschurtschenthaler: „Zuhause haben diese Familien kein Internet, und das Barefoot College ist weithin bekannt und hat den Ruf eines „safe place“, an dem sich die Mädchen sicher fühlen.“

Für Thomas Thirolf ist der enge Kontakt mit den Projektverantwortlichen vor Ort Garant für nachhaltig erfolgreiche Arbeit: „Durch einen nahezu täglichen Austausch mit den Projektverantwortlichen über digitale Medien ist der Verein jederzeit nah am aktuellen Geschehen und kann zügig, zielgerichtet und nachdrücklich agieren.“

Zitat Thomas Thierolf

Etwa 90 Prozent der Schüler und Schülerinnen unserer Brückenschul-Projekte schaffen nach nur einem Jahr den Übertritt auf eine weiterführende Schule. Dieser Weg wäre ihnen ohne unsere Arbeit verwehrt geblieben. [...] Um es auf den Punkt zu bringen: Bildung ist Leben.

Thomas Thierolf, Mitbegründer und ehrenamtlicher Vorstand von Friends-for-Hope

Rajasthan: Region der Gegensätze

Rajasthan im Nordwesten Indiens ist eine Region eindrucksvoller Gegensätze. Die Provinz umfasst eine Fläche, die fast so groß ist wie Deutschland. Dort finden sich karge Wüstenlandschaften, Bergareale, ländliche Gegenden, aber auch glanzvolle Paläste und monumentale Tempelanlagen und große Städte wie Jaipur, die Hauptstadt des Bundesstaates mit mehr als drei Millionen Einwohnern. Auch wenn in der Region, in der immerhin fast 70 Millionen Menschen leben, in den vergangenen Jahren ein Rückgang der Armut verzeichnet werden konnte, leiden viele Menschen dort nach wie vor unter fehlendem Zugang zu Ressourcen, Unterernährung, Diskriminierung und vor allem mangelnder Bildung. Die Wirtschaft Rajasthans konzentriert sich auf den Anbau von Baumwolle, Hirse, Mais, Weizen, Hülsenfrüchten und Gerste. Viele Bewohner der Wüstengebiete züchten Schafe, Ziegen und Kamele. Außerdem werden in Rajasthan Blei-Zink-Erze, Marmor, Glimmer und Gips abgebaut.

Informationen zu Friends-for-Hope e.V.: www.friends-for-hope.de

Informationen zu ergo: wir helfen: www.ergo.com/de/nachhaltigkeit/handlungsfelder/engagement

Text: Bärbel Naberbäumer/Martin Sulkowsky


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